Mit diesem Brennmaterial feuerst du richtig an
Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und was gibt es schöneres, als bei winterlichen Temperaturen an einem lodernden Feuer zu sitzen. Welche Brennmaterialien sich dazu am besten eignen erfährst du in unserem Beitrag.
Von wegen Sommer. Die Sonne versteckt sich bereits den ganzen Morgen hinter einem grauen Wolkenschleier und die Regentropfen platzieren sich dicht an dicht auf deiner Fensterscheibe. Mit einem heißen Kaffee und deiner Wollstrickjacke sitzt du auf deinem Sofa und beobachtest durch deine Terrassentür, wie die üppig begrünten Äste deines schönen Apfelbaumes im Wind hin und her schwingen.
Ganz ehrlich. An solchen Tagen möchte man sich am liebsten vor den Kamin kuscheln oder sich an der Feuertonne aufwärmen und die Ruhe genießen.
Damit du weißt, mit welchem Brennmaterial du deine Indoor und Outdoor Feuerstelle am besten bestückst, haben wir uns mit Jörg „Jay“ Altväter, einer der beiden Gründer von Lumberjack, über das Thema unterhalten. Erfahre, wie du dein Zuhause in einen warmen, idyllischen Rückzugsort verwandeln kannst. Außerdem verraten wir dir, was weder im Garten noch im Wohnzimmer in deiner Feuerstelle landen sollte und wie du die Umwelt mit nachhaltigem Brennmaterial schonst. Jay selbst genießt regelmäßig das harmonische Flammenspiel und kennt sich bestens mit der Materie aus. Sei gespannt, was wir von ihm erfahren konnten.
Welches Holz eignet sich für meinen Kamin?
Wenn du in deinen vier Wänden für eine kuschelige Atmosphäre sorgen möchtest, kannst du verschiedene Holzarten zum Anfeuern deines Kaminofens verwenden. Allerdings gibt es in Sachen Brennholz Unterschiede.
Wärme ist auch eine Frage des Gewichtes
Leichte Hölzer wie Pappel eignen sich vor allem dann, wenn du mit deinem Liebsten nur das beruhigende Flammenspiel bestaunen möchtest. Sie lassen sich leicht entzünden, brennen jedoch deutlich schneller ab, sodass sie als einzige Wärmequelle meist nicht ausreichen.
Möchtest du hingegen im gesamten Haus für wohlige Temperaturen sorgen, empfiehlt sich schweres beziehungsweise Hartholz wie Birke, da es einen besseren Brennwert besitzt. Besonders idyllisch wird es dabei, wenn du Scheite aus Buche verwendest, denn diese sorgen für ein sehr warmes, harmonisches Feuer, wie uns Jay Altväter in unserem Interview verriet.
Einziger Nachteil: Beim Anzünden von Hartholz brauchst du manchmal ein wenig Geduld. Hat es jedoch einmal Feuer gefangen, kannst du die leuchtenden Flammen lange genießen und dich über warme Füße freuen.
Kleiner Tipp: Du möchtest dich schnell vor deinen Kamin kuscheln und auf das Geduldsspiel beim Anzünden verzichten? Dann ist es sinnvoll, mit leichtem Holz zu beginnen und anschließend schwere Stücke aus Buche oder Birke nachzulegen.
Dieses Holz eignet sich nicht für den Kamin
Du solltest jedoch nicht nur einen Blick auf die Waage werfen, wenn du dich mit Brennmaterial für deinen Kamin eindeckst. Unser Experte Jay Altväter empfiehlt zudem, darauf zu achten, dass ausschließlich Laubgehölze den Weg in deinen Ofen finden. Auf Nadelholz solltest du hingegen lieber verzichten, da es anders als beispielsweise Buche schnell ein paar Funken versprüht und dir auch unliebsamen Rauch nicht immer erspart.
Von Lagerfeuer bis Feuerschale – Brennmaterial für warme Stunden im Garten
Bringe nur das passende Holz zu deiner Feuerstelle.
Leise knistert es inmitten der gestapelten Äste und der rauchige Geruch von verbranntem Holz zieht langsam über deine Terrasse. Nicht nur der gemauerte Kamin in deinem Wohnzimmer lädt zu gemütlichen Stunden ein. Auch die Feuerstelle in deiner grünen Oase ist ein beliebter Treffpunkt für gesellige Grillabende im Sommer oder romantische Momente an grauen Herbsttagen.
Womit entfache ich das Feuer unter freiem Himmel?
Doch bevor du die tanzenden Flammen in deinem kleinen Paradies bestaunen kannst, gilt es natürlich die Feuerstelle mit dem passenden Holz auszustatten. Und auch hier macht sich Birke und Buchenholz aufgrund der geringen Rauchbildung besonders gut. So bleibst du auch bei deinen Nachbarn beliebt.
Unabhängig von der gewählten Holzart ist es wichtig, dass du in deiner dekorativen Feuertonne, deiner Feuerstelle aber auch in deinem Kaminofen nur Äste und Holzscheite mit einer geringen Restfeuchte stapelst.
Um die Holzfeuchte richtig zu messen, muss das Holzscheit mittig gespalten werden. Setze das Holzfeuchtemessgerät dann an zwei Stellen in der Mitte des Kerns an. Liegt der Wert unter 20 Prozent, kannst du das Holz für deine Feuerstelle verwenden.
Harzhaltiges Brennmaterial – hier ist Vorsicht geboten
Sobald das Feuer lodert, gibt es kaum etwas Schöneres, als sich gemeinsam mit den Liebsten an den leuchtenden Flammen zu wärmen und dabei den Gaumen ein wenig zu verwöhnen.
Wenn du auch ein Freund von Stockbrot und Bratwurst am Lagerfeuer bist, solltest du harzbildendes Holz wie beispielsweise Fichte meiden. Es sprüht nicht nur leicht Funken, sondern das Harz kann auch auf dein Grillgut übergehen, womit der leckere Snack schnell beendet wäre. Unbedingt verzichten solltest du zudem auf Erle, da sie giftig ist.
Zeitungspapier und andere Übeltäter – das gehört nicht in dein Feuer
Selbst wenn deine Altpapiertonne wieder einmal überquillt, solltest du darauf verzichten Zeitung und Co. im Kamin oder Lagerfeuer zu entsorgen. Es bleibt hartnäckiger Ruß zurück, der weder gut für deine Feuerstelle noch für die Natur ist, denn die schmierigen Rückstände sind so fein, dass sie sich mit dem Rauch hoch in die Luft erheben und in Baumkronen hängen bleiben können.
Darüber hinaus können durch die verbrannte Druckerschwärze giftige Stoffe freigesetzt werden, die deinen Lungen nicht guttun. „Gerade, wenn du um eine Feuertonne stehst, möchtest du diese Stoffe nicht direkt einatmen“, so Jay. Altpapier, ob als lose Zettelsammlung oder in Form von Briketts darf daher weder in den Kamin noch in dein Lagerfeuer wandern. Gleiches gilt für folgende Materialien.
Diese Dinge haben in deiner Feuerstelle nichts zu suchen
- Holz ist doch Holz: Nein. Behandeltes oder imprägniertes Holz wie beispielsweise Europaletten dürfen keine Bekanntschaft mit den Flammen in deinem Kamin oder der Feuerschale machen.
- Dies gilt auch für Küchenabfälle. Essensreste und Co. gehören in die Mülltonne und nicht in den gemütlichen Ofen.
- Du hast einen kaputten Stuhl, den du zum Feuer machen verwenden möchtest? Auf keinen Fall, denn Holz mit Rückständen von Lack, Farbe oder Kleber bilden beim Verbrennen giftige Substanzen, die sich in der Luft ausbreiten und unserer Umwelt schaden.
- Auch Bauabfälle wie Gipskarton oder Tapetenreste haben ihren Bestimmungsort in der Restmülltonne oder beim Entsorgungsbetrieb, da sie ebenfalls Stoffe enthalten, die nicht zum Wohl von Menschen und Natur beitragen.
- Täglich produzieren wir Unmengen an Plastikmüll. Selbst wenn es nach einer praktischen Lösung klingt, um die Kunststoffberge zu reduzieren. Verpackungen solltest du in jedem Fall recyceln, anstatt sie zu verbrennen. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern erspart dir gleichzeitig den unangenehmen Geruch von brennendem Kunststoff.
Harmonie im Einklang mit der Natur: Nachhaltige Brennstoffe
Nachhaltige Brennstoffe, damit wir uns noch lange an der Natur erfreuen können.
Wenn du ausschließlich trockenes, unbehandeltes Holz als Brennmaterial für deinen Kamin oder deine Feuerschale verwendest, leistest du bereits einen entscheidenden Beitrag zum Schutz der Umwelt. Allerdings kannst du, wie Jay, auch aktiv auf nachhaltige Brennmaterialien setzen.
Ideal und umweltfreundlich ist Stückholz aus FSC-zertifizierten Wäldern in der Region. Es muss nur geringe Transportwege zurücklegen und trägt somit zur Reduktion des CO2-Ausstoßes bei. Mittlerweile kannst du dir das gesunde Feuerholz von Anbietern wie beispielsweise Lumberjack sogar in der praktischen Aufbewahrungsbox als Abo nach Hause holen. So genießt du das idyllische Flackern jederzeit und verzichtest auf kräfteraubendes Holzhacken.
Kleiner Tipp: Das verbrannte Holz eignet sich sehr gut als Dünger und kann deinen Stauden zu einer kräftigen Blüte verhelfen.
Brennmaterial mit Siegel
Darüber hinaus kannst du guten Gewissens auf Holzpellets oder Holzhackschnitzel zurückgreifen. Achte dabei am besten darauf, dass sie mit einem entsprechenden Umweltsiegel ausgezeichnet sind, wenn du sie online oder bei einem ortsansässigen Fachhandel kaufst.
Mit diesen umweltfreundlichen Brennstoffen kannst du einerseits die Wärme des Feuers genießen und gleichzeitig Ressourcen und Umwelt schonen.
Verwandle dein Zuhause in einen warmen Wohlfühlort
Eingekuschelt und von innen mit Kaffee gewärmt, schaust du erneut nach draußen. Noch immer macht der Blick in deinen Garten nicht gerade Lust auf einen entspannten Grillabend am offenen Feuer. Doch dank deines Kamins brauchst du nicht auf die angenehme Wärme und das beruhigende Knistern der Flammen zu verzichten.
Kurzerhand legst du das duftende Buchenholz in deinen Ofen, um dich an dem schönen, gemütlichen Flammenspiel in deinem Wohnzimmer zu erfreuen.
Titelbild von: Abby Savage. Weitere Bilder von: Josh Clemence und Andreas Kretschmer.
Über die Redaktion
Julia Baransky ist Content-Managerin bei inara schreibt. Technisches Know-how und strukturierte Lösungen sind Julias Stärken. Durch ihr analytisches Denkvermögen versteht sie Zusammenhänge wie keine andere. Mit ihren sorgfältig recherchierten Texten, nimmt sie dich mit auf die Reise in ferne Welten.